
Welche Arten von Gamaschen und Bandagen für Pferde gibt es – Welche Vorteile haben die jeweiligen Produkte?
Gamaschen und Bandagen fürs Pferd im Überblick
Das Angebot an Gamaschen und Bandagen im Reitsportfachhandel ist riesig. So gibt es ganz unterschiedliche Konzepte das Pferdebein zu schützen und gezielt zu unterstützen. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Unterschiede zwischen den jeweiligen Gamaschen und Bandagen und bietet dir eine Orientierungshilfe, welche Produkte für welchen Zweck sinnvoll sind.
Denn je nach Ausführung kann der Fokus der Gamaschen und Bandagen zum Beispiel stärker auf dem Schlagschutz, der Beweglichkeit oder auch einem therapeutischen Nutzen liegen.
Definition von Gamaschen und Bandagen
Als Gamaschen bezeichnet man einen Beinschutz der Teile des Fußes und des Beines bedeckt. Gamaschen können aus unterschiedlichsten Materialien bestehen und sollen das Bein des Pferdes vor Verletzungen, Stößen und Schlägen schützen. Je nach Ausführung der Gamaschen wird dabei zusätzlich der Knöchelbereich stabilisiert.
Bei Gamaschen solltest du beachten:
- Der Innenbereich der Gamaschen sollte immer sauber sein. Sand und Dreck in Kombination mit Schweiß kann zu Scheuerstellen führen
- Die Größe und Passform der Gamaschen sollten immer nach der Anatomie des Pferdes ausgesucht werden.
Bandagen werden beim Pferd zum Schutz von Fesselgelenk, Beugesehne und Röhrbein eingesetzt und bestehen ursprünglich aus elastischen Verbänden zum selbst wickeln. Heutzutage sind sie aus unterschiedlichen Materialien mit und ohne Elasthan erhältlich.
Beim Bandagieren solltest du darauf achten:
- Nicht zu fest oder zu locker bandagieren
- Eine Unterlage benutzen die vor Verletzungen schützt
- Nicht im Nassen reiten, da die Bandagen das Wasser aufsaugen
- Beim Anlegen dürfen keine Falten und / oder Druckstellen entstehen
- Bei zu hohen Temperaturen sollte auf das Bandagieren verzichtet werden, um einen Hitzestau zu vermeiden

Gamaschen mit Schlagschutz und Hufglocken
Gamaschen im Überblick
Hartschalengamaschen
Hartschalengamaschen haben an der Außenseite eine Schale aus gehärtetem Kunststoff und sind auf der Innenseite in der Regel mit einer Neoprenschicht gefüttert. Dabei wirkt die äußere Schale als effektiver Schlagschutz. Somit eignet sich diese Art von Gamaschen zum Beispiel insbesondere für Springpferde aber auch fürs tägliche Training.
Hartschalengamaschen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Varianten wie zum Beispiel als Fesselkopfgamaschen, Dressurgamaschen und Streichkappen. Außerdem werden als Schutz oftmals noch Hufglocken angezogen.
Flex-Trainer
Wie es der Name bereits vermuten lässt sind auch Flex-Trainer fürs Training konzipiert, passen sich jedoch besser an das jeweilige Pferdebein an, da statt einer starren Hartschale ein flexibleres Außenmaterial wie Leder oder Polypropylen verarbeitet ist. Der Verschluss ist meist mit einem Klett versehen und kann individuell geschlossen werden. Beim Anlegen muss darauf geachtet werden, dass die Gamasche gut sitzt und den Blutfluss nicht abschnürt. Aufgrund der flexiblen Passform passt das gleiche Paar Flex-Trainer oftmals sowohl an den Vorderbeinen als auch an den Hinterbeinen.
Transportgamaschen und Stallgamaschen
Transportgamaschen schützen Pferde davor, dass Sie sich beim Transport oder im Stall verletzen. Da die Transportgamaschen und Stallgamaschen nicht zum Arbeiten oder fürs Training gemacht sind, liegt der Hauptzweck in der Schutzfunktion, wobei die Bewegungsfreiheit eher vernachlässigt wird. So sind die Stall- oder Transportgamaschen auch anders geschnitten und reichen oftmals über das Vorderfußwurzelgelenk beziehungsweise das Sprunggelenk hinaus und bedecken das komplette Fesselgelenk sowie Teile des Hufes.
Therapiegamaschen
Zur Unterstützung einer Therapie werden Gamaschen die mittels Kompression, Wärme oder Kälte den Heilungsprozess fördern verwendet. Die jeweiligen Therapiegamaschen können zum Beispiel bei Muskelverspannungen, chronische Sehnen- oder Bandschmerzen, Entzündungen, Prellungen und Schwellungen, Lymphabflussstörungen, Fesselgelenksverletzungen und weichen Gallen eingesetzt werden

Bandagieren mit Bandagierunterlage und Fleecebandage
Bandagen im Überblick
Fleece-Bandagen
Bandagen aus Fließ sind praktisch und weit verbreitet. Sie haben den Vorteil, dass sie auch ohne Unterlage angelegt werden können. Außerdem sind Fleece-Bandagen auch für ungeübte Personen einfach anzulegen, da sie sich nur wenig dehnen und man beim Anlegen somit gut einschätzen kann, wie fest die Bandagierung sein sollte.
Elastik-Bandagen
Bei Elastik-Bandagen besteht immer die Möglichkeit, dass Sie durch den hohen Elasthan Anteil zu eng gewickelt werden und somit die Blutzirkulation des Pferdes gestört wird. Daher sollte man sich zu Beginn auf jeden Fall von einem erfahrenen Pferdebesitzer in den Umgang einweisen lassen. Außerdem sollten sie grundsätzlich immer in Kombination mit einer polsternden Unterlage (Bandagierunterlage) bandagiert werden. Sie werden oftmals zur Verbandsanlage angewendet.
Kompressionsbandagen
Kompressionsbandagen sind bei vielen Reitern auch unter den Begriffen Stützstrumpf und Kompressionsstrumpf bekannt. Ihr Hauptvorteil liegt darin, dass Sie einen fest definierten, medizinisch wirksamen Kompressionsdruck auf das Bein des Pferdes ausüben. Dieser Kompressionsdruck wird benötigt, um in Ruhephasen oder bei längeren Standzeiten das Lymphsystem des Pferdes zu unterstützen und eine Vielzahl von damit verbundenen Krankheiten zu therapieren oder vorzubeugen (z.B. Gallen, angelaufene Beine und Lymphödeme).
EquiCrown Expertentipp
Doppelt hilft besser. Darum empfehlen wir neben dem passenden Beinschutz, für die Arbeit und Phasen der Aktivität eine Kompressionsbandage, die während der Ruhe- und Standzeiten die Funktion des Lymphsystems unterstützt. Zum Beispiel die EquiCrown active mit praktischem Reißverschluss oder die EquiCrown fit mit zweireihigem Hakenverschluss.
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