
Mineralfutter für Pferde: Die richtige Versorgung für Gesundheit und Leistung
Mineralfutter für Pferde ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Fütterung, da die Tiere ihren Energiebedarf über das Grundfutter decken können, aber oft nicht den Bedarf an Mineralstoffen. Daher ist eine Zufütterung für die ausreichende Vitalstoffversorgung notwendig.
In diesem Blogartikel werden wir uns mit der Bedeutung von Mineralfutter für Pferde, den Auswirkungen von Mineralmangel und -überschuss sowie den verschiedenen Arten und Formen von Mineralfutter befassen. Außerdem geben wir Tipps zur richtigen Dosierung und Auswahl des Mineralfutters für dein Pferd.
Warum sollte man Mineralfutter für Pferde füttern?
Mineralstoffe sind lebenswichtige Nährstoffe für Pferde, die eine Vielzahl von Funktionen im Körper erfüllen. Sie sind unter anderem wichtig für den Knochenaufbau, die Muskelfunktion, das Immunsystem und die Enzymaktivität. Oftmals ist das Grundfutter wie Gras und Heu, das Pferde fressen, nicht ausreichend mit Vitalstoffen angereichert. Gründe dafür sind, dass Böden durch intensive Landwirtschaft inkl. Einsatz künstlicher Dünger und Umweltverschmutzungen wie sauren Regen ausgelaugt sind oder bei Grasneuzüchtungen mehr auf kommerzielle Vorteile als auf gesundheitliche geachtet wird. Dadurch kann es zu einem Mangel an essentiellen Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen bei den Tieren kommen. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, Mineralfutter zu füttern, um die benötigten Nährstoffe zu ergänzen. Negative Folgen für das Wohlbefinden, den Stoffwechsel und die Aktivität des Vierbeiners können durch die Gabe des richtigen Mineralfutters verhindert werden. Gutes Mineralfutter hat außerdem einen nachhaltigen positiven Effekt. Es unterstützt den Stoffwechsel und verzögert den Zellabbau. Im Besonderen profitieren Pferde, die viel leisten müssen, von einem bedarfsorientierten Mineralfutter.
Folgen durch Mineralmangel bei Pferden
Ein Mineralmangel kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, wie z. B. beeinträchtigtem Knochenwachstum, Muskelkrämpfen, Haarausfall, Hautproblemen, Anfälligkeit für Krankheiten und verminderte Leistungsfähigkeit. Es ist daher wichtig, dass du den Mineralstoffbedarf deines Pferdes kennst und deckst, um solche Probleme zu vermeiden.
Die häufigsten Symptome eines Mineralstoffmangels bei Pferden:
✔️ Brüchige Knochen
✔️ Muskelschwäche
✔️ Schwaches Immunsystem
✔️ Schlechte Fell- und Hufqualität
✔️ Müdigkeit und Leistungsschwäche
✔️ Eingeschränkte Fruchtbarkeit
Folgen durch Mineralüberschuss bei Pferden
Aber viel hilft nicht immer viel. Ein Mineralüberschuss kann ebenfalls schädlich für die Gesundheit deines Pferdes sein. Zu viel von bestimmten Mineralstoffen kann zu Problemen wie Stoffwechselstörungen, Verdauungsproblemen und Nierenproblemen führen. Daher ist es wichtig, die Dosierung des Mineralfutters genau im Auge zu behalten und darauf zu achten, dass dein Vierbeiner nicht zu viel von bestimmten Mineralstoffen aufnimmt.
Wie oft sollte ich meinem Pferd Mineralfutter füttern?
Mineralfutter solltest du deinem Pferd in der Regel täglich füttern, um eine durchgängige Versorgung mit den benötigten Mineralstoffen sicherzustellen. Je nach Alter, Gesundheitszustand und Aktivität deines Pferdes kann der Bedarf variieren. Es ist daher sinnvoll, sich von einer Tierärztin oder einem Tierarzt bzw. einer Ernährungsberaterin oder einem -berater informieren zu lassen, um die individuelle Menge zu ermitteln.

Arten und Formen von Mineralfutter für Pferde
Es gibt verschiedene Formen von Mineralfutter für Pferde. Jede Form hat ihre eigenen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben der Vierbeiner.
Die gängigsten Formen von Mineralfutter:
✔️ Pellets
✔️ Pulver
✔️ Leckstein
✔️Leckerlis
Welche Mineralstoffe benötigt mein Pferd?
Pferde benötigen eine Vielzahl von Mineralstoffen, darunter Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium, Eisen, Zink, Kupfer, Selen und viele mehr. Jeder Mineralstoff hat eine spezifische Funktion im Körper und ist wichtig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Pferdes. Eine ausgewogene und vielseitige Versorgung mit Mineralstoffen ist daher essenziell.
Ermittlung des Nährstoffbedarfs
Der Nährstoffbedarf deines Pferdes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. Alter, Rasse, Geschlecht, Gesundheitszustand und Aktivitätslevel. Um den individuellen Bedarf deines Pferdes zu ermitteln, kannst du sich an deine Tierärztin bzw. deinen Tierarzt oder deine Ernährungsberaterin oder deinen -berater wenden, um dir bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Diät zu helfen.
Die richtige Dosierung des Mineralfutters
Die Dosierung des Mineralfutters hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Nährstoffgehalt des Futters, dem Bedarf deines Pferdes und der Fütterungssituation. Es ist wichtig, die Dosierungsanweisungen auf der Verpackung zu beachten und den Bedarf deines Pferdes regelmäßig zu überprüfen, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden.
Tipp: Du möchtest den Zufütterungsbedarf an Mineralien reduzieren? Vermeide künstliche Düngemittel, Pestizide und Herbizide! Verwende Naturdünger wie Gülle! Nutze alte Grassorten!
Welches Mineralfutter für welches Pferd bzw. bei welchen Beschwerden?
Je nach Alter, Gesundheitszustand und Aktivitätslevel deines Pferdes kann der Bedarf an Mineralstoffen variieren. Es gibt spezielle Mineralfutter für verschiedene Bedürfnisse und Beschwerden, wie z. B. unterstützendes Mineralfutter bei Krankheiten, Mineralfutter für verschiedene Altersklassen, Leistungspferde, Ponys und Kleinpferde, dicken Pferden, Pferden in Boxenruhe und zur Versorgung der Hufe.
Hier findest du einige Beispiele:
➡️ Bei Boxenruhe leiden besonders Gelenke, Knochen und Muskeln unter dem Bewegungsmangel. Auch wenn die geringe Belastung der Muskeln zu einem Verlust von Calcium in den Knochen führt, sollte nicht zusätzlich calciumhaltiges Futter gegeben werden. Das Calcium aus dem Raufutter reicht aus. Eine gesteigerte Calciumaufnahme kann wichtige Spurenelemente blockieren und Harnsteine verursachen. Viel wichtiger ist die Versorgung mit Zink für eine gute Wundheilung sowie mit Mangan und Kupfer für eine gute Regeneration von Bindegewebe und Knochen. Kollagenpeptide, Vitamin K1 sowie Glucosamin unterstützen den Halteapparat. Muskelabbau kann durch ausreichende Aminosäuren gebremst werden. Der Bewegungsmangel während der Boxenruhe kann das Pferd stressen, was oft für Muskelverspannungen sorgt. Magnesium wirkt sich positiv auf den Muskelstoffwechsel und das Nervenkostüm aus.
➡️ Übergewicht ist bei Robustrassen wie Ponys und Kleinpferden keine Seltenheit. Soll das Tier dann wieder abnehmen, kann durch die Freisetzung der Fettpolster die Leber überlastet werden und auch der Stoffwechsel entgleiten. Eine Diät muss unbedingt mineralisch unterstützt werden, damit es nicht zu schwerwiegenden, gesundheitlichen Folgen kommt. Wenn dein Vierbeiner oft mit Hufrehe, EMS und Cushing zu kämpfen hat, helfen Zink und Biotin. Ponys benötigen oft weniger Mineralfutter als große Pferde. Achte auf eine bedarfsgerechte Dosierung.
➡️ Alte Pferde haben einen langsameren Stoffwechsel, der Energiebedarf sinkt und die Nährstoffe werden schlechter aufgenommen, während der Bedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäuren steigt. Die zugesetzten Spurenelemente sollten gut verfügbar sein – idealerweise in organisch gebundener Form. Aufgrund der geminderten Aufnahmen der Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine im Alter ist ein hoch dosiertes und qualitativ hochwertiges Mineralfutter – besonders mit B-Vitaminen und Vitamin C – sehr wichtig. Wichtige Nährstoffe für alte Pferde sind auch Zink, Selen, Vitamin A, Mangan, Kupfer und Kobalt.
Lese hierzu auch unseren Blogbeitrag: Altes Pferd: Ab wann ein Pferd alt ist und was du jetzt beachten musst!
➡️ Junge Pferde benötigen speziell auf ihr Wachstum abgestimmtes Mineralfutter. Ein hoher Gehalt an Calcium und Phosphor unterstützen den Knochenbau und das optimale Skelettwachstum desheranwachsenden Vierbeiners. Essentielle Aminosäuren Lysin und Methionin decken den Mehrbedarf des wachsenden Pferdes an hochwertigem Eiweiß. Organisch gebundene Spurenelemente wie Selen, Kupfer, Mangan oder Zink sowie Kieselgur ergänzt die Mineralfütterung für eine ideale Entwicklung des Fohlens.
➡️ Für übergewichtige Pferde sind kalorienarme Mineralfutter geeignet. Diese liefern die notwendigen Nährstoffe ohne zusätzliche Energie. Die Gabe von Aminosäuren in Reinform oder separaten Proteinpräparaten ist sinnvoll. Außerdem sollte die Versorgung mit Vitaminen, etwa den fettlöslichen Vitaminen A und E, Mineralstoffen sowie Spurenelementen gesichert sein, auch wenn die Energiezufuhr reduziert wird.
➡️ Sportpferde haben einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen aufgrund ihrer intensiven Aktivität. Empfehlenswert sind Mineralfutter mit ausgewogenen Mengen an Calcium, Phosphor, Magnesium und Spurenelementen. Zink, Selen und B-Vitamine können die Proteinsynthese fördern. Außerdem können Vitamin B1, Vitamin B6 und Vitamin B12 den Muskelstoffwechsel, -aufbau und -erhalt sowie starke Nerven unterstützen. Mangan stärkt den Bewegungsapparat des Pferdes bei sportlichen Belastungen. Für eine schnellere und kürzere Erholungsphase können Vitamin C und Nukleotide sorgen.
➡️ Biotin und Zink sind wichtig für die Hufgesundheit. Außerdem können Proteine, weitere Spurenelemente wie Selen, Kupfer und Mangan, Aminosäuren sowie die Vitamine A, C und E Hufe robust und fit halten. Fettsäuren halten das Horn elastisch, Kieselgur sorgt für Stabilität.
➡️ Auch bei verschiedenen Krankheiten kann ein spezielles Mineralfutter sinnvoll sein, um die Genesung zu unterstützen. Je nach Erkrankung unterscheiden sich die Zusammensetzungen des Futters. Bitte hole dir hier tierärztlichen Rat ein.
Mineralstoff | Verwendung |
---|---|
Magnesium | Muskeln, Nervensystem, Blutkreislauf, Skelettaufbau, Stressabbau |
Calcium | Knochen, Zähne, Blutgerinnung, Nerven, Muskelkontraktion |
Phosphor | Muskelstoffwechsel, Zellbau |
Natrium | Nervensystem, Produktion von Enzymen und Hormonen, Wasserhaushalt, Säure-Basen-Haushalt, Blutdruck |
Kalium | Muskeln, Nerven, Wasserhaushalt, Säure-Basen-Gleichgewicht |
Chlorid | Wasserhaushalt, Säure-Basen-Haushalt, Blutdruck, Reizleitung in Muskeln und Nerven |
Eisen | Stofftransports, Blutbildung |
Kupfer | Zellatmung, Blutbildung, Immunabwehr |
Zink | Haut, Sehkraft, Schleimhäute, Eiweißstoffwechsel |
Mangan | Knorpelbildung, Gelenkgesundheit |
Selen | Stoffwechselprozesse, körpereigene Abwehrkräfte, Zellteilung, Fruchtbarkeit, Bildung von Antikörpern und Botenstoffen |
Jod | Bildung von Schilddrüsenhormonen |
Vitamin | |
Vitamin A | Sehkraft, Fortpflanzungsfähigkeit, Schutz der Schleimhäute und Haut |
Vitamin D | Kalziumstoffwechsel |
Vitamin E | Muskelfunktion, Immunsystem, Zellgesundheit,Herz, Skelett, Gewebestruktur, Fruchtbarkeit |
Vitamin B1 / Vitamin B2 | Kohlenhydratstoffwechsel, Oxidations- und Reduktionsprozesse von Fettsäuren und Aminosäuren, Herstellung roter Blutkörperchen, Darmflora, Abwehr- und Nervensystem; Abbau von Stress, Nervosität, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit |
Vitamin K | wichtiger Baustein für die Blutgerinnung |
Vitamin H (Biotin) | Huf, Haut und Fell |
Weitere wichtige Zusätze | |
Aminosäuren | Muskelaufbau, Haut und Hufe, Immunsystem und Stoffwechsel |
Glucosamin | Schutz für Knorpel und Gelenke |
🐴 Fazit
Mineralfutter für Pferde ist ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Es kann dazu beitragen, Mangelerscheinungen zu vermeiden, die Gesundheit zu erhalten und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Durch die richtige Auswahl, Dosierung und Fütterungspraxis kannst du sicherstellen, dass dein Pferd optimal mit allen benötigten Mineralstoffen versorgt ist. Konsultiere im Zweifelsfall Tierärztin bzw. -arzt oder Ernährungsberaterin bzw. -berater, um das passende Mineralfutter für dein Tier zu finden und dessen individuellen Bedarf zu ermitteln. Mit einer sorgfältigen und umsichtigen Fütterung kannst du dazu beitragen, dass dein Pferd gesund und leistungsfähig bleibt.
Fragen und Antworten zu Mineralfutter beim Pferd
Mineralfutter ist für Pferde von entscheidender Bedeutung, da es ihnen die notwendigen Mineralstoffe und Spurenelemente liefert, die für ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit unerlässlich sind. Eine ausgewogene Ernährung mit Mineralfutter kann Mangelerscheinungen vorbeugen und das Wohlbefinden der Pferde verbessern.
Beim Kauf von Mineralfutter für Pferde ist es wichtig, auf die Qualität der Inhaltsstoffe zu achten. Schau auf einen ausgewogenen Mix an Mineralstoffen und Spurenelementen, die den Bedürfnissen deines Vierbeiners entsprechen. Zudem solltest du auf die Darreichungsform und eventuelle Zusatzstoffe wie Melasse oder Getreide achten, um sicherzustellen, dass das Futter gut verträglich ist. Das Mineralfutter sollte speziell auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt sein und nicht zu viele unnötige Zusatzstoffe enthalten.
Mineralfutter sollte regelmäßig gefüttert werden, um eine kontinuierliche Versorgung mit wichtigen Nährstoffen sicherzustellen. Besonders in Phasen mit erhöhtem Bedarf, wie während des Wachstums, bei Trächtigkeit oder während intensiver sportlicher Aktivitäten, ist die Zugabe von Mineralfutter besonders wichtig.
Es gibt verschiedene Formen von Mineralfutter für Pferde, die gängigsten sind Pellets, Pulver, Leckerlis und Lecksteine. Jede Form hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, daher ist es wichtig, die passende Darreichungsform für dein Pferd zu wählen.
Pferde benötigen eine Vielzahl von Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium und Spurenelemente wie Zink, Kupfer, Selen und Eisen. Eine ausgewogene Mischung dieser Mineralstoffe ist entscheidend für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Pferdes. Diese Mischung hängt von Faktoren wie Alter, Aktivität, Rasse oder Gesundheitszustand ab.
Der Nährstoffbedarf deines Pferdes hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gewicht, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand ab. Es ist ratsam, sich anhand von Tabellen oder mit Hilfe eines Tierarztes über den individuellen Nährstoffbedarf deines Pferdes zu informieren.
Die Dosierung des Mineralfutters sollte entsprechend den Herstellerangaben und den Bedürfnissen deines Pferdes erfolgen. Eine Überdosierung kann genauso schädlich sein wie eine Unterversorgung, daher ist es wichtig, die Dosierung sorgfältig zu beachten.
Je nach den individuellen Bedürfnissen deines Pferdes kann unterschiedliches Mineralfutter empfohlen werden. Von unterstützendem Mineralfutter bei Krankheiten über spezielle Futter für verschiedene Altersklassen bis hin zu Futter für Leistungspferde oder Pferde in Ruhephasen – es gibt eine Vielzahl von Optionen, um die Bedürfnisse deines Tiers optimal zu decken.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Mineralfutter ein wesentlicher Bestandteil der Pferdepflege ist. Indem du die Bedürfnisse deines Pferdes genau kennst und entsprechend handelst, kannst du dazu beitragen, dass dein Vierbeiner gesund, vital und leistungsfähig bleibt.