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Gesund auf freier Wildbahn – was können wir von den Dülmener Wildpferden lernen?

Eine europäische Sensation: Seit mehr als 700 Jahren sind uns die Dülmener Wildpferde aus dem Münsterland bekannt und europaweit einmalig. Sie sind in einer 400 Hektar großen Wildpferdebahn beheimatet und leben weitestgehend ohne menschliche Beeinflussung. Sie gelten als sehr robust, abgehärtet und weniger anfällig für Krankheiten.

Geschichte der Dülmener Wildpferde

Schon im Jahre 1316 wurden die Dülmener Wildpferde urkundlich erwähnt. Früher enthielt deren Lebensraum mehrere 1000 Hektar. Im Laufe der Zeit und der Verstädterung der Gebiete wurden die Pferde jedoch auf ein Minimum ihres Territoriums zurückgedrängt. Erst im 19. Jahrhundert sorgte Alfred Herzog von Croy dafür, dass den Wildpferden wieder genügend Lebensraum zur Verfügung steht. Dazu ließ er die letzten verbliebenen 20 Wildpferde einfangen und in ein Reservat bringen, das heute nun aktuell mit etwa 400 Hektar Platz für etwa 400 Wildpferde hat. Diese Wildpferdebahn besteht aus vielfältigem Pflanzen- und Tierbestand und besticht vor allem durch ihren einmaligen Eichenhain, große Weide und Heidefläche sowie einer breiten Moorlandschaft. Um die Population der Wildpferde zu regeln, werden einjährige Hengste bei einem alljährlichen Wildpferdefang von Hand gefangen und an interessierte Pferdefreunde versteigert und verlost. Jedes Jahr am letzten Samstag im Mai findet diese Veranstaltung statt und erfreut sich großer Begeisterung. Es gibt auch einen tollen Dokumentationsfilm zu diesen sehenswerten Pferden, der sowohl über diese seltene Tierrasse und deren Lebensraum als auch über den Wildpferdefang im Merfelder Bruch berichtet.

Rasseporträt „Dülmener Wildpferde“

Betrachtet man das Dülmener Wildpferd aus biologischer Sicht, handelt es sich bei dieser Rassenart nicht wirklich um ein reines Wildpferd, denn sowohl der Stirnschopf als auch die Hängemähne sind typische Merkmale aus der Pferdezucht. Aus diesem Grund wird die Pferderasse auch oft nicht als Wildpferd betitelt, sondern lediglich als Wildling, bezogen auf deren Lebensweise in der Wildnis.

Daneben weist das Dülmener Wildpferd jedoch auch typische Merkmale eines Primitivpferdes auf wie beispielsweise den Aalstrich, der von der Mähne bis zum Schweif zu sehen ist. Seltener trägt es auch einen Kreuzstrich oder hat Zebrastreifen an den Beinen. Auch die Farbe des Pferdes ist ursprünglich. Die meisten Wildpferde besitzen eine Falbfarbe, ab und an gibt es aber auch Füchse, Rappen und Braune. Das ist deswegen der Fall, weil man früher aus Angst vor Inzest fremde Rassen wie Welsh-Ponys oder Koniks unter die Dülmener Wildpferde gemischt hat. Seit den 80er Jahren kreuzt man ausschließlich graufalbe Hengste ein, wodurch diese Farbe jetzt stark in der Gruppe präsent ist. Charakterstärken des Pferdes sind in seiner Freundlichkeit, Lernfähigkeit und Genügsamkeit zu finden. Besonders auffällig beim Dülmener Wildpferd ist, dass es sehr abgehärtet ist und kaum anfällig für angelaufene Beine, Elephantiasis und Phlegmonen ist.

Das Dülmener Wildpferd – gesund auf freier Wildbahn

Das Wildpferd aus dem Münsterland lebt ausschließlich draußen und findet seinen Schutz in den regionalen Waldbeständen. Bei extrem kaltem Wetter und Schnee erhalten die Pferde Futter aus Heu und Stroh, und auch die Zucht der Pferde ist streng vom Menschen geregelt. Im Übrigen sind die Pferde jedoch auf sich allein gestellt. Auch bei Erkrankungen oder der Geburt eines Fohlens sind eine tierärztliche Versorgung sowie der bloße menschliche Eingriff nicht gewollt.

Es ist auffällig, dass diese ausgewilderte Pferdeart nicht dieselben typischen Gesundheitsprobleme eines gezähmten Pferdes aufweisen. So treten bei den Dülmener Pferden zwar auch Verletzungen sowohl mit als auch ohne entzündlichen Einschuss auf, diese heilen aber mit der Zeit wieder restlos ab. Interessant ist auch, dass seit über zwanzig Jahren kein einziger Fall von Elephantiasis registriert wurde. Doch woran liegt das? Festzustellen ist, dass die Wildpferde kontinuierlich in Bewegung sind. Gerade diese dauerhafte Aktivität des Bewegungsablaufes ist für den Lymphabfluss besonders bedeutsam, der nämlich bei geringerer Bewegung oft zu angelaufenen Beinen und Phlegmonen neigt. Dülmener Wildpferde bewegen sich zudem meist im Schritt. Kurze Galopps werden meist nur bei rangbedingten Rangeleien eingelegt. Besonders aber jene kurzen Galopps neben dem üblichen Schritttempo sind für den zentralen Lymphtransport wichtig, denn „bei der vertieften Einatmung die Lymphe der Brusthöhle vermehrt in das Venensystem an der Brust-Hals-Grenze abfließt. Innerhalb der Bauchhöhle wird der Lymphfluss sowohl durch Bewegung der Eingeweide, besonders im Trab und Galopp, als auch beim Verdauungsvorgang, also in den Weidephasen, forciert. Dies bedeutet, dass die Verdauungspumpe als Antriebssystem für den Lymphfluss besonders effektiv funktioniert, wenn eine über den Tag verteilte Nahrungsaufnahme gegeben ist.“

Können wir von den Dülmener Wildpferden lernen?

Man kann am natürlichen Bewegungsdrang der Dülmener Wilpferde ableiten, dass eine Arbeitsverteilung für das Pferd über den Tag hinaus anzustreben ist. Sowohl der Einsatz von Kompressionsbandagen für Pferde als auch das Lymphdrainageputzen kann die tägliche Arbeit mit dem Pferd nicht ersetzen, unterstützen jedoch das Lymphsystem maßgeblich. Bewegung ist außerordentlich wichtig und hat, neben einem hygienischen Umfeld für das Tier, oberste Priorität. Der Einsatz von Kompressionsbandagen ist eine unterstützende Maßnahme, die die Aktivität der Lymphgefäße fördert und auch präventiv bei vorhandener Neigung zu angelaufenen Beinen, bei längeren Stehphasen oder zur schnellen Regeneration nach Belastung eingesetzt wird.

Zitiert wurde aus:
Manuelle Lymphdrainage beim Pferd; Dirk Behrens v. Rautenfeld (Hrg.), Christina Fedele; 2012, Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.

 


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